Alexander Knetig: Fitness für Medienkonvergenz – Hybride Formate

In den letzten drei Jahren haben wir bei ARTE France über zwanzig Programme fürs Internet co-produziert und inhaltlich begleitet. Von Gaza-Sderot (2008) über Prison Valley (2010) bis Bar Code (2011) haben wird dabei versucht, verschiedene Programmformate zu testen: Webdokus, Webreportagen, aber auch fiktionale Webserien. Im Zentrum steht für uns dabei immer eines: das Experimentieren. Das Erforschen häufig radikaler Wege in Form, Inhalt und Technologie, um eine neue „Sprache“ für eine neue Medienwelt zu entwickeln. Eine Sprache in Bild, Ton und Text, deren „Syntax“ sich durch ständig neue technologische Möglichkeiten permanent verändert. Und täglich kommen neue Lösungen hinzu; Dutzende virtueller Hilfsmittel, deren sich eine stetig wachsende Zahl von Programmierern, Filmemachern, Drehbuchautoren und Journalisten zu bedienen weiß. Gleichzeitig hat die Demokratisierung dieser Tools auch starke Auswirkungen auf die Ansprüche eines neuen Publikums, das diese Lösungen verwendet, um audiovisuelle Programme zu sehen, zu kommentieren und mit ihnen zu interagieren. Der Vortag möchte darauf eingehen, wie ein öffentlich-rechtliches Qualitätsmedium wie ARTE nun Film- und Webschaffenden die Chance bieten will, sämtliche neuen technischen und narrativen Möglichkeiten mit Blick auf dieses neue Publikum auszuschöpfen. Auch soll er erklären, wie wir in den letzten Jahren gelernt haben, diese neuen Formate zu produzieren. Vor allem aber soll er einen Einblick in unsere Denkansätze und unsere Entwicklungsstrategie für die kommenden Monate gewähren.

Vita
Alexander Knetig ist Webprojektleiter bei ARTE France. Davor war der gebürtige Österreicher tschechischer und niederländischer Herkunft als freier Journalist und Webproduzent in Frankreich und Spanien tätig.
Datum
08.05.2012