Oliver Schmidt: Die Inszenierung des Zwischenraums

Zwischen Avantgarde und Blockbuster Animierte Informationsräume in der deutschen Fernsehlandschaft Das Fernsehen legt in den letzten Jahren immer größeren Wert auf die Inszenierung von aufwendig animierten "Informationsräumen". Prominente Beispiele hierfür ist das On-Air-Design von PRO7, speziell die von united senses entwickelten Blockbuster-Kampagnen Entertainment XXL und MegaBlockbuster oder die ident-clips von arte und 3sat. Solche animierten Sequenzen dienen neben der Information und der Strukturierung des Programmablaufs auch dazu, das jeweilige Programmangebot eines Senders mit seinen affektiven, emotionalen, dramaturgischen und audiovisuellen Momenten, seinen Genres und Formaten, für den Zuschauer in wenigen Sekunden in einem artifiziellen Raum erlebbar zu machen. Dabei verschränken sich oftmals reale und animierte Elemente zu einem künstlichen Bildraum, dessen Ästhetik und Erlebnispotential dem corporate design des jeweiligen Senders verpflichtet ist. Folgenden Fragen möchte ich in meinem Vortrag genauer nachgehen: Welche ästhetischen Strategien kommen bei der Animation solcher Informationsräume, die das Programmangebot in einen audiovisuellen Erlebnisraum ‚übersetzen‘, zum Einsatz? Was für ein Selbstbild der Sender wird dadurch kommuniziert? Und inwiefern reagieren die Sender damit auch auf unterschiedliche, sich wandelnde Zuschauerkulturen?

Vita
Oliver Schmidt studierte Kulturwissenschaft, Germanistik und Philosophie, promovierte zu hybriden Raumphänomen im Hollywood-Kino und arbeitet zur Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg. Er ist unter anderem Mitherausgeber von Rabbit Eye - Zeitschrift für Filmforschung.
Datum
30.04.2013