Manuel Gruber: Deliver. Anywhere, anytime, on any device

Die Verwertungsstrategien für Content haben sich in den vergangenen zehn Jahren stärker verändert, als in den 70 davor. Der klassische Distributionsweg von Produzent zu TV-Kanal ist nur einer von vielen. Content wird heute auf unzähligen Distributionskanälen und technischen Plattformen zur Verfügung gestellt, von Mobile Devices über Smart TVs, von Netflix bis Youtube.

Sieht man sich die Entwicklung von Online Video in den letzten Jahren an, bleibt allgemein die Frage: Was ist eigentlich Fernsehen und wer sind eigentlich die Produzenten? Neben neuen, für jedermann zugänglichen Distributionskanälen hat vor allem die technische Entwicklung zu einer Demokratisierung der Inhalteherstellung geführt und damit zu einer wahren Flut an Content von einer Masse an Produzenten.

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass dabei ein ständig komplexer werdender Markt entsteht und eine enge Verflechtung zwischen klassischen TV-Unternehmen und den „neuen“ Produzenten entsteht. Nicht zuletzt seit Disney Ende März für 500 Millionen Dollar Maker Studios übernahm, das derzeit größte Youtube Multichannel Network.

Andreas Jaritz: The Old, The Young & The Sea

Willentlich in ein Projekt hineingestolpert war nach zwei Jahren Arbeit ein Film fertig: Europas Surf Gefielde, in HD und Dolby Surround, gedreht in 20 Wochen von 5 Leuten, die die Küsten zwischen dem Süden Frankreichs und dem Süden Portugals schon vorher vielmals bereisten und bunte, vielfältige Erfahrungen machten. Die Fülle der Menschen verschiedener Nationalitäten, ausgestattet mit verschiedenen Lebensmodellen und Motiven, diesen schmalen Streifen Land entlang des Meeres zu bereisen, drängte die Idee eines „Menschenfilms“ auf.

„Menschenfilm“ – das bedeutete die Menschen und ihre Geschichten in den Vordergrund zu stellen und dadurch ein lebendiges Bild dieser Küste zu schaffen.

Arman T. Riahi: Everyday Rebellion – Ein Crossmedia-Projekt und Kinodokumentarfilm über kreativen gewaltlosen Widerstand

EVERYDAY REBELLION ist ein Dokumentarfilm und Crossmedia-Projekt, das die Kraft und Vielfalt des kreativen, gewaltlosen Protests und des zivilen Ungehorsams feiert.

Was haben „Occupy”, die spanischen „Indignados” und der „Arabische Frühling” gemeinsam? Was verbindet die Demokratiebewegung im Iran mit dem Kampf in Syrien? Wo sind die Berührungspunkte zwischen den ukrainischen Oben-ohne-Aktivistinnen von „Femen” und den oppositionellen Protesten in Ägypten? Die Gründe für den Protest sind in jedem Land ganz unterschiedlich, aber die kreativen gewaltfreien Taktiken sind sehr ähnlich und inspirieren sich gegenseitig auf überraschende Weise. Der Film wird begleitet von einer mehrfach preisgekrönten, internationalen Web-Plattform (everydayrebellion.net) und einer mobilen Applikation.

Everyday Rebellion verbindet Film, Social Media und digitale Medien zu einem vielseitigen und innovativen Hybrid- Format, welches sich der Vielfalt und Mannigfaltigkeit der modernen, gewaltlosen Protestmethoden anpasst.

Das Projekt besteht aus drei Grundbausteine­n:

1. Einer Web-Plattform zum Sammeln und Teilen aller Arten von kreativen, gewaltlosen Methoden und Taktiken mittels Videos, Kollaborationen und Artikel.
2. Einem Kino- & TV-Dokumentarfilm über die Geschichten kreativer AktivistInnen rund um den Globus.
3. Interaktive Tools wie z.B. eine Smartphone Applikation, die AktivistInnen im gewaltlosen Einsatz für Wandel und Veränderung, unter autoritären und repressiven Regierungssystemen, unterstützt. Die App soll aber auch auf eine spielerische Art den kreativen, gewaltlosen Widerstand vermitteln.

Doris Priesching: Update Mip-TV. Trends am internationalen Fernsehmarkt oder: Wo sind die Inhalte?

Zweimal jährlich findet in Cannes die MIP statt, Europas größte Messe für den Rechtehandel mit Fernsehformaten. Wo sonst Goldene Werbelöwen für Werbung und Filmpalmen vergeben werden, regieren jeweils eine Woche im April und im Oktober der schnöde Mammon. Mehr als 13.000 Besucher drängeln sich in den Gängen des Grand Palais und feilschen wie im Bazar. Filme, Dokus, Serienware werden angeboten und beworben, die Absatzchancen von Formaten heftig diskutiert.

Das ist in diesem Jahr besonders spannend, denn das Fernsehen ist im Umbruch. Die Folgen der Digitalisierung sind inzwischen deutlich sichtbar. Die Branche reagiert mehr und mehr auf veränderte Nutzungsgewohnheiten der Zuseher. Eine Entkoppelung von Inhalten und Sendern findet statt. Fernsehen zu produzieren, bedeutet nicht mehr gleichzeitig sich an TV-Stationen und vorgegebene Sendungsgefäße zu binden. Originale Webserien entwachsen den Kinderschuhen. Portale investieren in transmediale Projekte, neue Formen des Erzählens werden gefunden.

Dass sich die Branche im Umbruch befindet, spiegelt auch die MIP wider. Amazon Studios präsentiert die Krimiserie Bosch. Der US-Produzentenriese Starz trommelt für die neue TV-Serie Power. Schwerpunktland ist Mexiko. Die Folge ist ein kaum überschaubarer Wildwuchs an Angeboten, die kaum ein größeres Publikum erreichen. Denn die schöne, eben noch krisengeschüttelte, neue Fernsehwelt hat ein Problem: Für allzu viele Kanäle gibt es noch zu wenig Programm. Sowohl in Deutschland wie auch in Österreich fehlen bislang Finanzierungsmodelle. Die Risikobereitschaft ist gering.

Dr. Doris Priesching, Medienjournalistin der Tageszeitung Der Standard, war in Cannes und berichtet von den jüngsten Trends am Fernsehmarkt, wie die Digitalisierung die Inhalte verändert und warum trotz aller Ungewissheiten die Zukunft betreffend, genau jetzt die Gelegenheit zum Mitmachen günstig ist.

Corinna Kamphausen: Crossmediales Storytelling – Welche Story zu welcher Plattform?

„Egal ob TV, Tablet oder Smartphone – auf die unterhaltsame und ergänzende Verbindung von guten Inhalten kommt es an.

Produzenten stehen immer mehr vor der Herausforderung mehrere Plattformen gleichzeitig mit Inhalt zu füllen – und dies wenn möglich nicht einfach mit ein und demselben Inhalt, sondern mit unterschiedlichen Stories, die sich ergänzen und ein großes Ganzes ergeben. Dies gilt nicht nur für neue TV-Formate, sondern insbesondere auch für Design, Promotion & Marketing der audiovisuellen Medien.“

Über Eyes & Ears: Eyes & Ears of Europe ist die Vereinigung für Design, Promotion und Marketing der audiovisuellen Medien. Seit fast 20 Jahren ist der Branchenverband die professionelle Kommunikationsplattform für all diejenigen, die sich mit der strategischen Planung, Kreation, Umsetzung und Steuerung audiovisueller Kommunikation in TV, Film, Radio, Internet, Mobile, Games und Events beschäftigen. Im Fokus stehen dabei die qualitätsbezogene Debatte und das Aufzeigen zukunftsorientierter Perspektiven.

Mediengespräche NÖ: Mulitmedial und Multi-Device – Die Grenzen der Mediengattungen verschwimmen

Rüdiger Landgraf MBA, KRONEHIT; Martin Kaindel, HORIZONT/ datenflut.at; Gerhard Pfaller, TVW4; Jan Krone, Medienwirtschaft FH St. Pölten

Die Digitalisierung der Kommunikationswege hat die Medienlandschaft verändert. Ließen sich bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch klar erkennbare Grenzen zwischen den Mediengattungen Zeitung, Zeitschrift, Radio und Fernsehen ziehen, lösen sich die Unterscheidungsmerkmale in der internet-gestützten Verbreitung zunehmend auf. Zeitungen bieten Videonews, Zeitschriften aktualisieren ihr journalistisches Angebot stündlich, Fernsehen bietet im Netz Texte und Bildergalerien und das Radio vereint die Charaktermerkmale massenmedialer Gattungen. Die Angebote werden linear als Stream oder Live-Ticker genauso verbreitet wie delinear als Abrufdienste. Dazu werden die Bürger via Social Media zunehmend über mobile Endgeräte in das Programm mit einbezogen. Jeder Inhalt zu jeder Zeit an jedem Ort mit jedem Kommunikationsgerät.

Die sich hier für Medienunternehmen anschließende Frage lautet: Wie lassen sich fragmentierte Verbreitungswege und crossmedial aufbereitete journalistische Inhalte medienwirtschaftlich erfassen?  Die Diskussion fokussiert folgende Teilbereiche: Regionalisierung, Zugang für Publika, Zugang zu Soft- und Hardware für Medienunternehmen, Potentielle Erlösformen, Potentielle Inhalte, Kooperationsdilemma.

Darüber diskutieren Vertreter unterschiedlicher Mediengattungen im Rahmen der c-tv Konferenz 2014 „Bewegtbild und Multi Device Strategien“, veranstaltet von der FH St. Pölten in Kooperation mit Putz & Stingl und den Niederösterreichischen Nachrichten NÖN: Rüdiger Landgraf , Programmdirektor KRONEHIT; Martin Kaindel, (Vermarktung HORIZONT/Bestseller und Blogger datenflut.at) und Gerhard Pfaller, (TVW4)

Diskussionsleitung: Jan Krone, FH St. Pölten

Nicolas Sauret: Bubble-TV Live Interaction

In the context of active and participative TV audience, Bubble-TV was designed to organize online participation of the audience at the very heart of TV-show, by weaving it into the narration, on stage and on screens.

Designed as a voting system, Bubble-TV succeeded to engage the audience into a voting process with a live motion visualisation. The on-stage visualisation encodes Tweets as small bubbles which continuously fall from the top of the screen and fill up bins of a bar chart. The result is a distribution of tweets according to voting choices (hashtags), each bubble being textured with the avatar of the participants.

Bubble-TV highly impacted the audience’s experience and engagement, since half of all the people who tweeted actively used the provided hashtags.

Beyond the visualisation, the Bubble-TV experience can be described as a social protocol for transmedia interactions, engaging TV viewers by providing them with visual feedback, social awareness and the possibility to interact with each others.

Bubble-TV was conceived at IRI (Institute for research and innovation at Centre Pompidou) and Aviz (INRIA), by a team of researchers in visualisation, HCI and participative formats, working closely with the TV-show producers. The show „Le Grand Webze“, was a France Television’s pilote TV-show dedicated to web culture and emerging talents on the Web. In this context, the production team was open to experimental forms of participation and therefore fully adopted the concept of Bubble-TV.

This kind of collaboration is a convincing evidence that producers and researchers can benefit from one’s each other resources, researchers offering breaking-through innovations and producers offering large public for real life and in the wide experimentation.

Thomas Wallentin: Diskurs – Crossmediale Bewegtbildverwertung und ihre Vorauswirkung auf deren Herstellung

Welche Herausforderungen liefert der plattformübergreifende Vertrieb im Bezug auf die verwertungsrechtlichen Aspekte? Welche Verwertungsmodelle bedürfen einer Erweiterung? Welchen Wert haben territorial exklusive Nutzungsvereinbarungen? Wie sichern sich ProduzentInnen Anteile an Werbeeinnahmen bei Onlineformaten? Auf Dauer? Was ist üblich? Ist der Begriff „Sendung“ in diesem Zusammenhang noch adäquat? Sind zusätzliche Inhalte eines Filmwerkes (Bilder, Texte, Interaktionsschema, usw …, aber auch Inhalte die durch Nutzeraktivität entstehen, wie Foren, Uploads, usw., zu schützen? Was ist bei interaktiven Formaten zu beachten? Wie können ProduzentInnen serielle online Formate schützen? Spielen Abspielgeräte, Speichermöglichkeiten von Bewegtbildinhalten eine Rolle? Ist OTT zusätzlich vergütet? Wie können sich ProduzentInnen bei Crowdsourcing Projekten, also Projekten, bei denen der/die KonsumentIn auch Teile des Werkes beisteuert, absichern? Welche Rechtsprechung liefert schon aussagekräftige Beispiele?

newsletter c-tv 88

Dienstag, 29. April 2014 – 21:00 Uhr
auf OKTO per DVB-T, kabelplus, A1 TV, im UPC Telekabel
oder als Webstream auf www.okto.tv

 

Abwechslung gefällig?

In der 88. Ausgabe von c-tv halten sich unsere zwei Kategorien aktuelles und digital shorts die Waage: c-tv 88 hat nämlich genau drei Beiträge je Kategorie zu bieten.

Was erwartet euch?
Freut euch auf interessante Filmfestivalbeiträge und drei originelle Musikvideos!

Zu den Details:

 

 

Tricky Women

Tricky Women ist ein internationales Animationsfestival, das Animationen ausschließlich von Frauen zeigt. Es präsentiert sich auch heuer wieder von einer Seite, abseits des Mainstreams.
Interviewt wurden Künstlerinnen sowie die Festivalleiterin und einige Besucherinnen.

Diagonale

Auf der diesjährigen Diagonale wurde Agnès Godard, einer der bemerkenswertesten Kameraleute der heutigen Zeit, besonders gewürdigt.
Agnès Godard gibt in einem persönlichen Gespräch einen guten Einblick in ihre Arbeitsweise und Tipps für angehende Kameraleute.

 

De Animadverso

De Animadverso ist ein zum Nachdenken anrgnendes Musikvideo.
Verstörend, laut und bunt. Das Musikvideo ruft im Zuseher gemischte Gefühle hervor.

 

Poolinale

Die Poolinale, ein Musikfilmfestival, fand dieses Jahr zum vierten Mal statt.
Auf dem Festival wurde Georg Tiller interviewt. Er ist der Regisseurs des Anti-Musikfilms DMD KIU LIDT. In seinem kurzem Film handelt es von der österreichische Band Ja, Panik.

 

Frenzy Foundation

Tanzende Männer in Damengewand! Frenzy Foundation ist eindeutig ein erheiterndes Musikvideo das mit Stop-Motion Technik gedreht wurde.

 

 

 

Chromatic Swell

Ein experimentelles Analogfilm-Musikvideo, dass durch seine Farben überzeugt. Als Inspiration dienten abstrakte Experimentalfilmemacher.