Martin Härtlein: ATV – Österreichs erster Privatsender im Free TV

Seit dem Sendestart im Juni 2003 hat sich ATV zum führenden österreichischen Privatsender entwickelt: Eine feste Größe bei den Zuschauern mit einem erstklassigen Vollprogramm aus Eigenproduktionen, internationalen Top-Spielfilmen, Hollywood in Serie, Nachrichten und Live-Sport.
ATV setzt besonders im Bereich der Eigenproduktionen auf die Etablierung von Formaten, um die Eigenständigkeit weiter zu stärken. Außerdem bietet der lokale Bezug einen wesentlichen Vorteil und eine Zuverlässigkeit im dichten deutschsprachigen Senderangebot. Sendungen wie „Bauer sucht Frau“ und „Saturday Night Fever“ gehören wohl zu den bekanntesten und fordern damit auch eine gestalterische Gradwanderung zwischen Formatmarke und Senderkennung. Deswegen ist die Inszenierung und Verpackung der Eigenproduktionen ein wesentlicher Bestandteil der ATV Kreation. Durch die besondere Rücksichtnahme auf einzelne Formate und Zielgruppen wird das Senderbild nachhaltig geprägt. Folglich steht im Vordergrund die Entwicklung dieser Marken und ATV als deren Bühne.
Vielfalt ist ATV wichtig. Wir entwickeln Formate, die häufig nicht nur am nächsten Tag im Gespräch bleiben, sondern die inzwischen auch erfolgreich ins Ausland verkauft werden.
Dieser Vortrag zeigt Beispiele der Designvielfalt unterschiedlichster Sendungen, die vielfältige Verwendung im Arbeitsalltag und gibt Einblick in die Struktur der ATV Kreation.

Mario Zeller: Von Codes und Automatisierungen

In unserer technisierten Welt, wo vieles quasi auf Knopfdruck passiert, vergisst man oft, was für ein großer Aufwand hinter banalen Dingen steckt. Beim Fernsehen ergeht es dem typischen Zuschauer ähnlich, denn die wenigsten wissen, wie viel Zeit und Arbeit investiert werden muss, um die perfekte Illusion zu schaffen.
Um den Aufwand durch den steigenden Kostendruck zu minimieren, sind kreative Lösungen gefragt. Grafiker und Programmierer schätzen die Möglichkeiten, den Computer zeitaufwendige oder auch eintönige Arbeit verrichten zu lassen. So wurde zum Beispiel mit der Einführung des neuen ORF eins Designs eine interessante technische Neuerung im Bereich der Film- und Serienabspänne eingeführt, die in diesem Vortrag vorgestellt wird.

Bertram Gugel: Die nächsten Sender: Youtube Netzwerke

Auf YouTube entsteht ein neues Ökosystem. Immer mehr Produzenten können von ihren Einnahmen leben und immer mehr Kanäle und Produzenten schließen sich YouTube-Netzwerken an. Diese Netzwerke unterstützen sie beim Reichweitenaufbau, bei der Vermarktung und der Produktion. Dadurch erzielten die Netzwerke ein rasantes Wachstum in den letzten Jahren, das mit einer millionenschweren Finanzierungsrunde von Mediakraft, einem der größten YouTube-Netzwerke in Deutschland, Ende 2012 seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte.

Während in Deutschland mit siebenstelligen Beträgen hantiert wird, erhielten in den USA zwei der größten YouTube Netzwerke Machinima und MakerStudios $35 Millionen bzw. $36 Millionen an Venture Capital, wobei sich die Investoren durchaus sehen lassen können Google (Machinima) und Time Warner (MakerStudios) sind nicht nur als Investoren an diesen Unternehmen interessiert.

YouTube fördert die Professionalisierung seiner Plattform massiv. Einerseits indem existierende YouTube-Produzenten weiter gefördert werden, andererseits indem neue Inhalte exklusiv für Youtube produziert werden. Damit verfolgt YouTube genau die Strategie der Kabelnetzbetreiber, die in ihrer Anfangszeit die TV-Cable-Networks förderten damit diese attraktive Inhalte für die neuen Kabelanschlüsse produzierten.
Wie damals in den 80er Jahren des Kabelfernsehens ist heute noch nicht ersichtlich, wer das Rennen machen wird und ob aus Mediakraft, Machinima oder MakerStudios einmal das nächste HBO, Showtime oder ESPN entsteht. Doch eines ist sicher es finden gerade weitreichender Wandel auf

Sarah Baker: Schöne Medienarbeit?

Pay Conditions in the Music and TV Industry

Sarah Baker presents the pay conditions of creative labour in two cultural industries – music recording and television production. It draws, firstly, on research she conducted with David Hesmondhalgh between 2006-7 which looked at, among other things, independent television production in the UK. This research found that conditions of pay, hours and job security are important contributors to the conceptualisation of work as ‚good‘ or ‚bad‘, especially for newcomers to TV work (Hemondhalgh & Baker 2011). She then turns to an examination of pay conditions in the Icelandic music industry, and musicians’ subjective experiences of their labour pre- and post-crash. This research, undertaken in 2010-11, reveals the precarity of music making in Iceland, where distinctions are made between ‘making it’ (critical acclaim) and ‘making a living’ (getting paid) in a market that is now viewed by some musicians as a ‘practice space’ rather than a ‘working place’.

Stephan J. Bauer: Produktion zwischen Digitalisierungszeche, Nischen-TV und Neuerfindung des Fernsehens

TV ist tot.
Diesmal aber wirklich. Sowas von. Echt wahr.

Seit Jahrzehnten wird das klassische Fernsehen tot gesagt, zum ersten Mal seit Jahren allerdings besteht die tatsächliche Wahrscheinlichkeit eines Ablebens noch in dieser Generation:
Nicht weil das TV in der Zuseher-Nutzung zum Second Screen wird, nicht weil eine junge Generation Partizipation statt Konsum wünscht, vor allem weil die, die bislang an der Entstehung von Content Teilhabe hatten, immer weniger Partizipationsmöglichkeiten sehen: die Produzenten.
Die Produzentenlandschaft verändert sich dramatisch und mit hoher Geschwindigkeit hin zu „Nischen“ immer häufiger auch außerhalb des TV.
Damit werden diese Nischen bald keine mehr sein.

Susanne Lüchtrath: Neues trimediales Format

Susanne Lüchtrath stellte das Format „Heute im Osten“ vor, das für den MDR entwickelt wurde und seit April 2013 on air und auch im Web zu sehen ist. Das Format funktioniert trimedial, das heißt es ist eine Sendung die im Web,TV und auch im Hörfunk stattfindet. Die Basis des Formates stellt ein historisches Onlineportal dar, das sich mit der Geschichte Mitteldeutschlands von 1945 bis heute beschäftigt. Das Format sollte eine Brücke schlagen zwischen dem „Gestern“ und „Heute“ und interaktiv sein. Die große Herausforderung war, etwas zu produzieren, das für Web und TV funktioniert. Das Konzept durfte die Alten nicht verschrecken und gleichzeitig sollten sich die Jungen angesprochen fühlen. Für das virtuelle Studio wurde ein riesengroßes Touchpad entwickelt, mit dem die Moderatorin der Sendung interagiert, und das als haptischer Communicator fungiert.